Introvertiert in die Feiertage: Finde die 3. Alternative!
Teil 1: Das Jingle-Bells-Projekt: Eine Weihnachtsfeier der dritten Art
Teil 2: Wo feiern wir? Der dritte Weg zwischen Lasten und Aufbrüchen
Teil 3: Es knallt. Silvester!
Wie sehen gelungene Weihnachten aus? Die Meinungen darüber gehen in manchen Familien sehr weit auseinander. Das gilt ganz besonders, wenn introvertierte und extrovertierte Familienmitglieder die Feiertage gemeinsam planen. Wie es für alle Beteiligten frohe Weihnachtstage werden? Finden Sie 3. Alternativen! Wie das geht? Das verraten Ihnen Intro-Expertin Sylvia C. Löhken und Synergie-Großmeister Stephen R. Covey im 2. Teil unserer vierteiligen Synergie-Serie.
Mini-Serie: Entspannt durch die Weihnachtszeit – Teil 2
Wo feiern wir? Der 3. Weg zwischen Lasten und Aufbrüchen
Vor dem Bildschirm
Ennos schnelle Bewegungen verzögern sich auf Zoom wie eine sich zwischendurch einschaltende Zeitlupe. Zwischen Isabell und ihrem Bruder liegt außerdem der Atlantik. Doch sogar auch aus der Ferne und im digitalen Raum schafft Enno es wieder einmal locker, sie unter Stress zu setzen.
„Also, Lynn und ich kommen mit den Kindern nach Deutschland. Das ist Mamas erstes Fest ohne Papa. Da soll sie uns alle um sich haben. Und sie soll sich entspannen können. Das hat sie verdient!“
Isabell nickt nachdenklich. Nach einem langen Arbeitstag voller Sitzungen und Gespräche sieht sie nun eine riesige Welle amerikanischer Energie auf sich und ihre Familie zurollen. Enno, der sich immer ganz selbstverständlich nimmt, was er will. Die immer redende Schwägerin. Dann Dina und Elon, die sieben- und zehnjährigen Kraftpakete, die einfach nie müde werden. Aber ja, es ist ihre Familie, und Mama Marlene wird es gerade in diesem Trauerjahr helfen, neben Isabells kleiner Familie mit Hannes und der achtjährigen Sophie, auch Enno mit Frau und Enkelkindern um sich zu haben.
„Und wenn ihr etwas zusammenrückt, passen wir auch in eure Wohnung. Dina und Elon können bei Sophie schlafen, und wir belegen einfach eurer Wohnzimmer.“ Isabell schluckt. „Lass‘ mich überlegen. Ich melde mich, Enno!“
„Immer die Zauderin. Ist doch nur für ein paar Tage. Wir reisen zu Sylvester schon wieder weiter nach München. Also – see you!“
Isabell legt für eine Moment ihren schmerzenden Kopf in ihre Hände. Mama soll sich entspannen können, sagt Enno. Ach, Entspannung – das wäre es! Aber wohl nicht für sie.
Marlenes Haus
„Sag mal, Mama – hast du Ideen, wie Weihnachten in diesem Jahr aussehen könnte?“ Marlene sieht Isabell nachdenklich an. „In diesem Jahr ist alles anders“, antwortet sie. „Ich habe schon darüber nachgedacht.“ Sie nimmt einen Schluck Kaffee. „Das Allerkostbarste ist für mich, dass ihr alle da seid – du, Hannes, Sophie und auch Enno mit Lynn, Dina und Elon. Sie kommen extra aus Boston angereist.“ Isabell nickt. „Und gleichzeitig ist es ja auch eine Gelegenheit. Es ist nicht so wie im letzten Jahr. Und 2022 war für uns alle nicht leicht. Lass‘ mich mal zurückfragen: Was wünschst du dir denn? Und was sagen Hannes und Sophie?“
Isabell ist überrascht. „Wie meinst du?“ Naja, es geht ja nicht nur um Heiligabend. Wenn die vier aus den USA kommen und sich bei euch für eine Woche einquartieren: Ich kann mir schon vorstellen, was das mit dir macht, Tochterherz!“
„Mama …“
„Nein, warte, du hast nach Ideen gefragt. Ich kann gerade zwar keine Bäume ausreißen. Aber ich habe eins: Platz, viel Platz. Und Zeit. Vielleicht zu viel davon. Lass uns doch in Ruhe überlegen, wie wir es uns gemeinsam schön machen. Ich meine, wir können doch so feiern, dass es uns allen gut geht!“ Marlene schmunzelt. „Enno hat schon als Kind immer gut für sich gesorgt. Darf er auch. Und ich habe zwei Kinder mit ihren Familien. Es ist so schön, dass ihr alle da seid!“
Die beiden Frauen rücken etwas enger zusammen. Isabell nimmt sich ihr Notizbuch. Es gibt mehr Kaffee. Und das Gespräch geht ganz anders weiter, als Isabell es vorher in ihrem immer aktiven Hirn durchgespielt hat. Wow, Mama, es geht gar nicht mehr ums Zähnezusammenbeißen, geht ihr jetzt durch den Kopf. Wir reden über etwas Neues. Und es geht mir jetzt schon besser …
Marlenes Haus, Heiligabend
Von der oberen Etage kommt ein Triumphschrei. Dina hat nach Elon auch Sophie in ihrem Versteck entdeckt. Es hört sich so an, als ob das Ganze gerade in eine Kissenschlacht übergeht. Die Erwachsenen sitzen noch am Tisch. Vor ihnen stehen die Reste der riesigen Mengen Pizza, die Enno und Hannes in Marlenes Küche belegt haben. „Sophie scheint gut damit klarzukommen, dass wir die Bescherung erst morgen machen“, lächelt Marlene und nimmt einen Schluck von dem italienischen Rotwein, den Isabell passend zur Pizza besorgt hat.
„Und Dina und Elon und Sophie haben ein Zimmer zusammen! Es ist so nice von dir, dass du uns hier wohnen lässt!“ strahlt Lynn. Sie kann sich gar nicht an dem 2-Meter-Baum sattsehen, den Isabell und Marlene mit den traditionellen Familienornamenten geschmückt haben. Unter dem Baum türmen sich Geschenke. Für morgen.
Am Treppengeländer hängen, grünrotgolden und mit den Namen der Kinder versehen, drei große Weihnachtsstrümpfe. Marlene, Enno und Lynn werden sie mit kleinen Geschenken füllen, nachdem Hannes und Isabell nach Hause gefahren sind. Marlene lächelt. Es ist ein ganz schöner Trubel. Aber Hannes und Enno haben alle Einkäufe gemacht. Alle räumen auf – und morgen werden Lynn und Isabell in der Küche den großen Weihnachtstruthahn vorbereiten. Marlene ist nur für die süßen Weihnachtsleckereien zuständig. Die Keks- und Kuchenbäckerei ist ihr Revier – Ehrensache! Der riesige bunte Teller auf der Anrichte ist, wie auch die Kugeln und Ornamente im Baum, für ihre Kinder der Erinnerungsbogen zu all den Weihnachten, die sie mit ihr und ihrem Vater gefeiert haben. Marlene fühlt, wie Tränen in ihr aufsteigen. Sie haben mit dem Abschied von Hans zu tun. Aber sie sind dankbar, nicht bitter.
Enno setzt sich ans Klavier und greift in die Tasten. „Joy to the World“. Händel mit englischem Text. Isabell kommt nach ihrem kleinen Spaziergang durch die vertrauten Straßen durch die Haustür. Sie summt die Melodie leise mit ...
3 Tipps für Introvertierte
- Geben Sie sich selbst Raum. Fragen Sie sich, was Sie sich persönlich von Ihrem Weihnachtsfest wünschen.
- Respektieren Sie Ihre Bedürfnisse. Niemandem ist damit gedient, wenn Sie mit letzter Kraft unter dem Weihnachtsbaum landen – oder wenn sich alle einer Tradition unterzuordnen haben.
- Verteilen Sie die verschiedenen Aufgaben rund um das Fest so, dass alle etwas zu tun haben – idealerweise etwas, mit dem sie gut klarkommen.
Sind Sie Intro, Extro oder Zentro? Finden Sie es hier heraus:
Über die Autoren
Dr. Sylvia Löhken ist einem breiten Publikum als Expertin für intro- und extrovertierte Kommunikation bekannt. Sie hilft Menschen, sich selbst und andere besser zu verstehen und mit dem, was sie sind, erfolgreich zu sein: an Hochschulen und Forschungsinstituten, in Führungsetagen und auf Kongressen, in Konferenzräumen und im Zusammenleben mit anderen. Sylvia Löhkens Ausgangsfrage ist: Wie gestalten wir unser Leben am besten als die Persönlichkeiten, die wir sind? Das Thema Gespräche treibt sie dabei schon lange um. Ihre Bücher über intro- und extrovertierte Kommunikation (alle bei GABAL erschienen) sind mit 25 Sprachen und über 500.000 verkauften Exemplaren internationale Bestseller. Sie trugen entscheidend dazu bei, den „kleinen Unterschied“ zwischen Intro- und Extrovertierten zu etablieren. Auch die Medienresonanz war und ist groß, bis hin zu Coverstorys in Der Spiegel und Psychologie heute, Interviews in Brigitte, El País oder Madame Figaro, im Deutschlandradio und im NDR, im Handelsblatt und in Psychologies sowie Fernsehauftritten im ZDF, WDR und ORF.
Sylvia Löhken arbeitet weltweit als Coach, Trainerin und Rednerin. Häufig begleitet sie introvertierte Persönlichkeiten auf ihrem Erfolgsweg.
Dr. Stephen R. Covey, ein millionenfacher Bestsellerautor von Selbsthilfe- und Business-Klassikern strebte danach, den Lesern zu helfen, die Prinzipien zu erkennen, die sie zu persönlicher und beruflicher Effektivität führen würden. Sein bahnbrechendes Werk Die 7 Wege zur Effektivität veränderte mithilfe eines überzeugenden, logischen und klar definierten Prozesses die Art und Weise, wie Menschen über ihre Probleme denken und handeln. Als international angesehene Autorität zum Thema Führung, Familie, sowie Organisationsberatung und Autor helfen seine Werke Millionen von Lesern. Er verkaufte mehr als 40 Millionen Bücher in 50 Sprachen. Die 7 Wege zur Effektivität gelten als einflussreichstes Businessbuch des 20. Jahrhunderts. Er war der Autor von Die 3. Alternative, Der 8. Weg und vielen weiteren Titeln. Covey hielt einen MBA von Harvard und einen Doktortitel von der Brigham Young University. Er lebte mit seiner Frau und seiner Familie in Utah.
Als Dr. Stephen R. Covey 2012 verstarb, hinterließ er ein beispielloses Erbe an Weisheiten über Führung, Zeitmanagement, Effektivität, Erfolg sowie Liebe und Familie.