Von Jörg Rositzke
Kaum etwas ist besser geeignet, Ihr Unternehmen oder Sie als Unternehmer zu präsentieren, als bewegte Bilder und dazu passender emotionaler Ton. Mithilfe von Videokommunikation lassen sich Produkte, Projekte oder Ereignisse nicht nur beschreiben, sondern aus unterschiedlichen Blickwinkeln zeigen und einfach erklären. Ganz egal, ob Sie die eigenen Mitarbeiter, Ihre Kunden oder die Allgemeinheit ansprechen.
Bewegtbild wirkt bei jeder Zielgruppe
Mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie im Jahr 2020 haben die meisten Unternehmen (gezwungenermaßen) das Medium Video in ihre Kommunikation eingebunden und nutzen seitdem wie selbstverständlich Programme wie Zoom, Teams, Skype, Google Meet oder andere. Dabei hat sich gezeigt, dass Videokommunikation das unmittelbare Gespräch in vielen Bereichen problemlos ersetzen kann.
Interessanterweise wurde nach kurzer Eingewöhnung ein Großteil der Videokonferenzgespräche mit dem Smartphone geführt. Auch hier zeigten sich die Vorteile des mobilen Endgeräts schnell: Das Smartphone ist fast immer und überall verfügbar und im Gegensatz zum PC oder Laptop nicht auf einen festen Internetzugang oder WLAN angewiesen. Dank LTE oder 5G funktioniert die Datenübertragung über das mobile Endgerät mittlerweile fast überall ohne Probleme.
Und doch: Trotz der guten Erfahrungen mit Zoom & Co. haben viele Unternehmer den zweiten Schritt nicht getan. Sie nutzen nach wie vor kaum Videokommunikation für ihre Außendarstellung. Genau da liegt Ihre Chance: Verschaffen Sie sich einen Vorsprung gegenüber Ihren Wettbewerbern, indem Sie Ihre Kommunikation durch bewegte Bilder bereichern.
Emotionales Employer Branding mit Bewegtbild
Mit dem Medium Video können Sie übrigens nicht nur Kunden ansprechen. Es ist auch das mit Abstand stärkste Kommunikationsmittel für Employer Branding, weil es eben nicht nur Fakten, sondern auch Emotionen transportieren kann. Mithilfe eines kurzen Videos kann ein Unternehmen nicht nur seine Leistungswerte, sondern auch seine sympathischen Seiten nach außen tragen. Gerade auf der Suche nach neuen Talenten ist das ein oft entscheidender Faktor. Und doch nutzen nur wenige Unternehmen Videos im Employer Branding. Stattdessen werden Anzeigen gebucht, die niemand liest, oder Imagebroschüren gedruckt, die spätestens nach einem halben Jahr nicht mehr aktuell sind. Woran liegt das?
Viele (insbesondere ältere) Unternehmer glauben immer noch, dass Videos teuer sind. Ihre Hemmschwelle, sich selbst in bewegten Bildern zu präsentieren, ist außerdem groß. Dabei ist es gerade durch die Möglichkeiten des Smartphones denkbar einfach, sich ohne großen technischen oder finanziellen Aufwand auf sympathische Weise von seinen Wettbewerbern abzusetzen. Doch die meisten Unternehmer wollen es unbedingt perfekt machen! Sie schrecken vor dem vermeintlich amateurhaften Ansatz eines Smartphone-Videos zurück und verpassen dabei eine enorme Chance. Denn lebendige und sympathische Videokommunikation kann ein wichtiger Schlüssel zum Herzen Ihrer zukünftigen Mitarbeiter sein.
Authentizität ist der Schlüssel
Verstellen Sie sich nicht! Das merkt der Betrachter Ihres Videos sofort. Nichts ist schlimmer als ein gekünstelter Auftritt vor der Kamera mit einem sorgfältig auswendig gelernten Text. Seien Sie einfach so, wie Sie sind. In der Regel werden Sie als Unternehmer oder Selbstständiger das Smartphone für situative Videos nutzen, die kein vorbereitetes Konzept oder Skript erfordern. Vielmehr handelt es sich in den meisten Fällen um ein in die Kamera gesprochenes Statement, den kurzen Ausschnitt aus einer Präsentation oder ein Gespräch oder Interview mit einem Experten zu einem bestimmten Thema.
Videoformate für die Unternehmenskommunikation
Das gängigste (mit dem Smartphone zu produzierende) Videoformat in der Unternehmenskommunikation ist das in die Kamera gesprochene Statement, der sogenannte Aufsager. Hierbei kann es sich beispielsweise um eine Grußbotschaft, einen regelmäßig verbreiteten Informationsfilm oder auch eine Produktvorstellung handeln. Aber auch für Interviews mit interessanten Persönlichkeiten oder Experten für besondere Fachgebiete eignet sich das Smartphone hervorragend. Ein drittes Einsatzgebiet ist die Produktion kurzer Dokumentationen, die beispielsweise Veranstaltungen reflektieren oder Baufortschritte zeigen.
Für all diese Videoformate gilt: Sie sind schnell und einfach zu produzieren und lassen sich in die alltägliche Kommunikation integrieren. Für besondere und wichtige Videos wie Imagefilme oder aufwendige Produktfilme rate ich dringend von einer selbst gemachten Smartphone-Produktion ab. Holen Sie sich für solche Fälle unbedingt erfahrene Profis ins Boot. Ein schlecht gemachter Imagefilm wird schnell zum gefährlichen Bumerang! Beispiele hierfür finden Sie reichlich bei YouTube.
Über den Autor
Jörg Rositzke war ein Wegbereiter des Video-Journalismus und hat unter anderem für das ZDF und SAT1 gearbeitet. Als Medientrainer befähigt er heute Menschen im sicheren Umgang mit klassischen und neuen Medien.