Marketing, Kommunikation, Vertrieb

Vertrieb­li­ches Tele­fo­nieren im Home­of­fice

von Claudia Fischer

Spätestens seit Corona hat es sich mehr und mehr durchgesetzt, zumindest ab und an von zu Hause aus zu arbeiten. Viele finden das entspannend, weil sich Berufliches und Privates leichter verbinden lassen. Und was geht angeblich einfacher nebenbei als ein Telefonat? Aber so simpel ist es nicht, gerade für Vieltelefonierer im Vertrieb.

Denn Störungen lauern überall:

Vertriebliches Telefonieren im Homeoffice

Da klappt eine Tür oder ein Fenster, der Partner ruft von unten etwas aus der Küche, das Kind schreit, der Hund bellt und die Katze reißt die Unterlagen vom Schreibtisch ... all das bekommt Ihr Kunde mit, was Sie und ihn von Ihrem wichtigen Anliegen ablenkt. Vielleicht fühlt er sich auch selbst so gestört oder er nutzt das Störungs-Schlupfloch, um die Verhandlung, die Geschäftsanbahnung zumindest momentan abzubrechen. Anhand der beiden wichtigen Telefonsituationen lässt sich ableiten, dass es durchaus sinnvoll ist, Ihre Prioritäten auch nach Ihrem Telefonumfeld zu planen, d. h. welche Art von Telefonaten Sie wann führen, ggf. mit Telefontermin (und Terminbestätigung beispielsweise über Outlook vereinbaren).

Ganz davon abgesehen, dass Familienmitglieder oder Nachbarn und damit Unbefugte mithören können, was Sie mit Ihrem Kunden besprechen – Thema Datenschutz!

Wenn irgend möglich, suchen Sie sich auch zu Hause einen ruhigen Ort, an dem Sie ungestört telefonieren können. Vereinbaren Sie etwa mit den Familienmitgliedern feste Zeiten, an denen Ihr Arbeitszimmer bzw. Ihr Telefonarbeitsplatz tabu ist. Manchmal ist vielleicht auch ein Abstellraum eine Alternative. Im Extremfall können Sie Ihr Telefon auf stumm schalten, dann hören Sie Ihr Gegenüber, aber der andere nicht, was bei Ihnen im Hintergrund los ist. Nur wenn Sie selbst reden, schalten Sie wieder auf laut. Das erfordert allerdings doppelte Achtsamkeit, damit Sie reaktionsschnell auf Fragen antworten können. Gemäß dem Motto „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“ könnten Sie Ihrem Kunden ehrlich sagen, dass Sie sich stummschalten, während er spricht, aber Hand aufs Herz: Hätten Sie umgekehrt das Gefühl von ungeteilter Aufmerksamkeit, wenn sich Ihnen gegenüber jemand so verhielte …?

Grundsätzlich ist das Thema Homeoffice auch im Vertrieb und bei anderen Telefontätigkeiten gang und gäbe geworden, auf jeden Fall salonfähig genug, um es dem Kunden zu sagen oder im Nebensatz (Smalltalk) einfließen zu lassen.

Auch die Technik hilft:

Gerade in etwas unruhiger Umgebung bietet sich ein Duo-Headset oder ein Stereokopfhörer an. Damit können Sie sich besser auf das fokussieren, worauf es ankommt. Ein professionelles Headset besitzt ein geräuschunterdrückendes Mikrofon (NC). Mittlerweile gibt es zudem viele Headsets mit aktiver Geräuschunterdrückung (ANC). Dabei werden Störgeräusche gemessen und es wird ein Gegensignal gesendet. Lautstärkespitzen werden zudem durch Gehörschutz begrenzt (etwa unterwegs Bremsenquietschen oder Trillerpfeifen), das gilt auch für Ihr eigenes Niesen. Durch Dämmung der Wände lässt sich auch einiges erreichen. Auch ohne kostenintensive Umbauten vermindern „Lärmschlucker“ wie Teppiche, Wandteppiche, Vorhänge und Bilder, Pflanzen oder stoffbespannte Sitzmöbel etc. den Umgebungslärm nachhaltig.

Vermeiden Sie Tücken im Homeoffice, machen Sie Stärke daraus.

Stets griffbereit steht Ihnen gern „Bei Anruf Umsatz“ als Nachschlagewerk auf Ihrem Homeofficeplatz zur Seite! Investieren Sie in 80 Tipps, 389 Seiten Expertentrainer- und Coachingexpertise, d. h. jede Menge Wissenswertes als Handwerkszeug für Sie. Viel Erfolg damit!

Bildquelle:  vladans / istockphoto.com, Illustrationen: Claudia Fischer

Über die Autorin

Claudia Fischer ist eine der renommiertesten Telefon- und KommunikationsexpertInnen im deutschsprachigen Raum. Seit 1995 unterstützt sie Unternehmen und deren Mitarbeiter dabei, noch professioneller zu telefonieren – ohne dabei an Authentizität zu verlieren. Mehr Umsatz, mehr Aufträge und vor allem mehr begeisterte Kunden und Weiterempfehlungen: Claudia Fischer legt als Trainerin bewusst ihren Fokus darauf, Unternehmen bei der Etablierung eines erfolgreichen und werteorientierten Telefonvertriebs zu begleiten. Sie unterstützt Mitarbeiter dabei, zielführender zu akquirieren, ihre Verkaufsgespräche zu optimieren und eine positive Beziehungsebene zum Kunden aufzubauen – sowohl am Telefon als auch im direkten Kontakt. Fähigkeiten, die heute nicht mehr nur für Außendienstler essentiell sind, sondern insbesondere auch Führungskräften, Mitarbeitern im Innendienst und allen, die regelmäßig im Kundenkontakt stehen, zugutekommen. Claudia Fischer sagt „das Leben ist zu kurz, um nicht mit Freude zu telefonieren“, vermittelt Fachwissen und Spaß am Telefonieren und beweist: Gerade im Zeitalter der Digitalisierung sollte der Griff zum Telefonhörer nach wie vor die erste Wahl sein! Und das nicht nur für Außendienstler, sondern für alle Mitarbeiter, die als Touchpoints fungieren und denen ihre Kunden am Herzen liegen. Für Claudia Fischer steht – neben profitablen Telefonaten getreu ihrem Motto „Bei Anruf Umsatz“ – an erster Stelle immer eines: die Freude an Kommunikation, das aufrichtige Interesse an Menschen und das Fairplay im Umgang miteinander. Wer nur auf der Jagd nach dem schnellen Abschluss und der nächsten Provision ist, sollte sich daher besser anderweitig umsehen.
Verschiedene Zusatzqualifikationen ergänzen das Trainingsangebot der Münchnerin, wie z.B. Weiterentwicklung von Vertriebsmitarbeitern und Führungskräften, atemtypgerechtes Telefonieren (Terlusollogie) zur Wirkung mit Sprache und Stimme sowie zertifiziertes systemisches und wingwave-Coaching. Außerdem ist sie zertifizierte Trainerin für das Graves Values System Model Advanced und 9 Levels of Values System. Claudia Fischer ist Autorin mehrerer Fachbücher zum Thema, u. a. 99 Tipps für erfolgreiche Telefonate (Buch und Audio), 30 Minuten Akquise-Telefonate und 30 Minuten Business-Telefonate (erhältlich als Buch und Audio), alle im GABAL Verlag erschienen.