Homeoffice wird zum Must-have. Trotz aller Vorteile ist das für viele Menschen eine große Veränderung, die nicht ganz ohne Herausforderung bleibt. Hier finden Sie zwei praxiserprobte Tipps, um sowohl die körperliche als auch die mentale Gesundheit zu stärken.
Ausreichend Bewegung im Homeoffice
Viele Mitarbeiter versäumen es, beim mobilen Arbeiten ausreichend Bewegung in den Arbeitstag zu integrieren. Deshalb hat die OTL Akademie sogenannte Walking-Meetings eingeführt. Normalerweise besteht in den Meetings Videopflicht, man möchte die Teilnehmer sehen, auch weil sich aus Mimik und Gestik vieles herauslesen lässt.
Wenn ein Mitarbeiter dem Team jedoch vorher via Chat mitteilt, dass er aus dem wöchentlichen Meeting ein Walking-Meeting machen möchte, darf er das Video ausgeschaltet lassen. Dann wissen die anderen: Dieser Kollege macht gerade einen Spaziergang und ist per Kopfhörer zugeschaltet. Er sollte dabei natürlich für eine gute Tonqualität sorgen, damit Nebengeräusche, zum Beispiel der Wind oder eine laute Gruppe in der Nähe, die Kommunikation nicht stören. Auch das sorgt für eine gewisse Verbundenheit, da das Team den Kollegen faktisch auf seinem Spaziergang »begleitet«.
Emotionen sichtbar machen – auch ohne Präsenzarbeit
Das Stimmungsbarometer ist ebenfalls eine schöne Möglichkeit, die soziale Interaktion noch mehr in den Arbeitsalltag zu integrieren. Zu Beginn eines Meetings nennt jeder Mitarbeiter eine Zahl zwischen eins und zehn, wobei eins bedeutet »Ich bin heute nicht so gut gelaunt« und zehn »Mir geht es heute super«. Man könnte das Ganze alternativ auch mit der Wetterlage beschreiben – sonnig, bewölkt, regnerisch oder sogar stürmisch? Häufig nennen die Mitarbeiter nicht nur eine Zahl, sondern erläutern in ein, zwei Nebensätzen, warum es heute eben eine Zwei ist – »Die geliebte Katze ist krank« – oder eine Neun – »Das neue Sofa wurde geliefert!«.
So erfahren alle en passant etwas mehr über das, was die Kollegen gerade bewegt. Mit dem Stimmungsbarometer erhalten sowohl die Kollegen als auch die Führungskräfte einen Einblick in die Stimmungslage und Emotionen der Mitarbeiter. So können bestimmte Reaktionen über den Tag besser eingeschätzt werden.
Wenn ein Mitarbeiter sich über viele Wochen eher niedrig in der Skala einordnet, ist es vielleicht an der Zeit, dass die Führungskraft in einem Einzelgespräch nachfragt, ob dieser Mitarbeiter Unterstützung benötigt.
Der eyeo GmbH ist es als Full-Remote-Unternehmen be-sonders wichtig, die mentale Gesundheit der Mitarbeiter im Blick zu behalten. Das Unternehmen bietet ihnen beispielsweise die Möglichkeit, kostenlos eine psychologische Beratung in Anspruch zu nehmen. Zusätzlich initiiert eyeo regelmäßig Gelegenheiten zum persönlichen Austausch. Dreimal im Jahr kommen Teams in Form von Firmen-Offsites und Team Days an einem Ort ihrer Wahl zusammen.
Über die Autorin
Teresa Hertwig ist leidenschaftliche Remote-Work-Visionärin mit langjähriger Praxiserfahrung in der Führung hybrider Teams und Geschäftsführerin der GRC – GetRemote Consulting GmbH aus Berlin. Mit ihrer Beratungsagentur begleitet sie Unternehmen auf dem Weg von der Präsenz- hin zur Remote-Work-Kultur.
Hertwigs Berufseinstieg sah aus wie bei vielen: ein bürogebundener Nine-to-five-Job in einer Berliner Online-Marketing-Agentur. 2013 konnte die gebürtige Niederbayerin ihren Chef davon überzeugen, als erste Mitarbeiterin im Unternehmen mobil arbeiten zu dürfen. Infolge der positiven Ergebnisse dieser Zeit wurde ihr die Agenturleitung übertragen und sie hat das ganze Unternehmen auf hybrides Arbeiten umgestellt und geleitet. Als Initiatorin und treibende Führungskraft hinter dieser Entwicklung lernte Teresa Hertwig die Vorteile und Chancen genauso wie die möglichen Stolpersteine dieser Arbeitsweise kennen. Seit Anfang 2018 begleitet sie mit ihrem Beraterteam Unternehmen dabei, eine nachhaltige hybride Arbeitskultur und -struktur zu etablieren, die die Produktivität hoch hält, ganz egal, an welchem Ort deren Mitarbeiter arbeiten.
Mit ihrer Erfahrung aus der Start-Up-Welt und den Einblicken in die deutschen 100% Remote Unternehmen, bringt sie die Digitalisierung der Führung in den deutschen Mittelstand. Zudem vernetzt sie in ihrem Remote Leadership Circle Führungskräfte über unterschiedlichste Branchen hinweg.