Die Modern-Work-Experten Nils und Anna Schnell haben auf vier Kontinenten zu modernen Arbeitsweisen recherchiert. Welche Erkenntnisse haben sie mitgebracht?
Sie haben sich gemeinsam auf „Modern Work Tour“ begeben. Was genau war das für eine Reise?
Wir haben uns gefragt, wie unser Job wohl in Asien oder Afrika praktiziert wird – und genau das haben wir uns auf der Modern Work Tour angeschaut. Wir verstehen es als Moderne Walz, für die wir innerhalb von zwei Jahren insgesamt 15 Monate unterwegs waren. In dieser Zeit haben wir in 34 Ländern mit über 130 Unternehmen vor Ort zusammengearbeitet und uns ausgetauscht. Ziel der Reise war es, Einblicke in die Zukunft unserer Arbeit zu erhalten und zu verstehen, wie moderne Arbeit weltweit gelebt wird.
Sie haben auf Ihrer Tour auch gearbeitet. Wie kamen die Aufträge zustande?
Tatsächlich haben wir auf der Tour wohl so viel gearbeitet wie noch nie in unserem Leben. Das lag daran, dass wir zum einen bereits vor der COVID-19-Pandemie mit Unternehmen in Deutschland remote und gleichzeitig für Unternehmen vor Ort in den jeweiligen Ländern tätig waren. Die Aufträge haben wir durch viel Fleißarbeit erhalten, indem wir ganz viele spannende Unternehmen angeschrieben und unsere Expertise angeboten haben. Zusätzlich wurden wir vor Ort weiterempfohlen, was wiederum neue Aufträge mit sich gebracht hat. In unserem Buch verraten wir, wie wir dabei genau vorgegangen sind und wie viel Arbeit dahintersteckt.
Was waren die beeindruckendsten Erlebnisse auf Ihrer Reise?
Davon gab es wirklich viele! Und wir sind sehr dankbar dafür. Highlights waren beispielsweise das Arbeiten mit den Außenhandelskammern in Albanien oder Nigeria. Auch die Top-Management-Coachings und unser Fernsehauftritt in der Mongolei sind uns sehr im Gedächtnis geblieben. Die Workshops zu moderner Arbeit in Uganda oder Ruanda haben ebenfalls viel Freude gemacht. Nicht zu vergessen die atemberaubenden Naturerfahrungen:
Im Buch "Die Modern Work-Tour" zeigen wir die Bilder, die wir unter anderem mit einer Drohne aufgenommen haben. Allein mit dem Auto durch die Wüste Gobi, durch Kirgistan oder Australiens Westküste zu fahren, hat unser Arbeitsabenteuer noch spannender gemacht.
Welche Erkenntnisse haben Sie von der Tour mitgebracht, die auch für deutsche Unternehmen wertvoll sein können?
Nachdem wir an die 50 Interviews geführt hatten, konnten wir neun Modern Work Prinzipien ableiten, die auch für deutsche Unternehmen spannend sein können. Ansonsten haben wir vor allem von den Menschen, denen wir unterwegs begegnet sind, gelernt. Wie von Steven aus Sydney: Er hat uns gezeigt, dass es volles Engagement braucht, um tatsächlich sinnstiftende Arbeit zu ermöglichen. Konsequent dafür einzustehen und selbst als Vorbild voranzugehen, braucht viel Disziplin und Mut und kann nicht nebenbei passieren. Was genau er umgesetzt hat, verraten wir im Buch gleich zu Beginn im ersten Modern Work Prinzip. Ein weiteres Beispiel ist für uns auch Akpene. Sie bezeichnet sich selbst als Sinnstifterin. Als ehemalige Miss Universe Ghana arbeitet sie in Accra und unterstützt Mädchen und junge Frauen dabei, ihren Sinn zu finden und zu lernen, danach zu handeln. Sie hat uns in einem wunderbaren Gespräch bewiesen, dass man sich bereits in jungen Jahren mit dem eigenen Sinn auseinandersetzen kann. Für uns war es beeindruckend, wie viele Menschen weltweit Arbeit grundlegend verändern und anders gestalten wollen.
Sie mussten Ihre Reise wegen der Coronapandemie unterbrechen. Wann wird sie fortgesetzt?
Wir waren sehr traurig, dass wir unsere Modern Work Tour vorläufig unterbrechen mussten. Wir sind dann in einer Rückholaktion der Bundesregierung von Namibia nach Deutschland geflogen worden. Zuvor saßen wir auf einer Farm in Namibia fest, wovon wir auch im Buch berichten. Das hat aber unsere Lust auf das Arbeitsabenteuer nicht getrübt – ganz im Gegenteil. Wir planen, im Herbst 2022 unsere dritte Etappe zu machen und dann den ganzen amerikanischen Kontinent von Süden bis Norden zu bereisen. Auch hier wollen wir in spannenden Arbeitssessions vor Ort in Kontakt mit den Menschen kommen. Gleichzeitig werden wir mit unserer Beratungsagentur MOWOMIND unsere Kunden in Deutschland noch besser begleiten können als auf den ersten zwei Etappen. Unter #modernworktour kann man der Tour folgen und auch auf unserem Reiseblog travelbees.de werden wir weiter von unseren Abenteuern berichten!
Über die Autoren
Anna Schnell ist Diplom-Erziehungswissenschaftlerin und arbeitet als Business Coach für Unternehmen. Sie ist Dozentin an verschiedenen (internationalen) Hochschulen/Bildungseinrichtungen, Autorin und Fachautorin. Sie ist Geschäftsführerin von MOWOMIND mit internationaler Erfahrung in nahezu 40 Ländern. Mit der #modernworktour, die sie und ihren Mann Nils Schnell bislang auf vier Kontinente geführt hat, schaffte Anna Schnell es auf die Shortlist beim New Work Award 2020. Als Keynote-Speakerin gibt sie ihrem Publikum Impulse zu internationalem Arbeiten, New Work und der Zukunft der Arbeit sowie zu Nachhaltigkeit in Unternehmen.
Nils Schnell hat Erwachsenen-Weiterbildung auf Diplom studiert und war interner Coach und Prozessentwickler bei führenden deutschen IT-Unternehmen. Darüber hinaus ist er Autor und Fachautor. Er ist Geschäftsführer von MOWOMIND mit internationaler Erfahrung in nahezu 40 Ländern. Mit der #modernworktour, die ihn und seine Frau Anna Schnell bislang auf vier Kontinente geführt hat, schaffte Nils Schnell es auf die Shortlist beim New Work Award 2020. Als Keynote-Speaker gibt er seinem Publikum Impulse zu internationalem Arbeiten, New Work und der Zukunft der Arbeit sowie Mut und dem Sprengen der persönlichen Komfortzone.