Persönliche Entwicklung, Karriere, Finanzen

Stress mit dem Smart­phone? So lösen Sie das Problem!

Praktische Tipps von Sean Covey und Stephen R. Covey

Smartphone, Tablet, Spielekonsole und Co. sind die neuen Zeit- und Energieschlucker. Ob Erwachsene, Kids oder Teens: Durch die Corona-Pandemie ist die Mediennutzung sogar noch weiter gestiegen. In vielen Familien ist das mittlerweile ein ernstes Problem.

Wie Sie dieses Problem ohne großen Stress und überflüssige Diskussionen lösen?

Machen Sie es wie Sean Covey und schließen Sie eine Win-Win-Vereinbarung zur Mediennutzung mit Ihren Lieben ab. Was es dabei zu beachten gibt? Das schildert Sean Covey in der Kompaktausgabe des Weltbestsellers „Die 7 Wege zur Effektivität“!

Auch Kinder verbringen zu viel Zeit vor Smartphone und Tablet

Warum jede Familie einen Medienvertrag haben sollte

Vor kurzem besuchte ich eine Veranstaltung an der Schule meiner Kinder. Es ging darum, wie Eltern ihren Kindern beim vernünftigen Umgang mit digitalen Medien helfen können. Es waren so viele ratsuchende Mütter und Väter da, dass ich nur noch einen Stehplatz ergattern konnte. Der Vortragsredner sagte, dass Teenager im Schnitt 35 Stunden pro Woche vor irgendwelchen Bildschirmen verbringen. Ob Gewalt, Pornografie, Fake News oder Cyber-Mobbing: Wenn Kinder und Jugendliche online sind, können sie mit problematischen Inhalten in Kontakt kommen. Zudem lassen die Scheinwelten und die Hochglanzbilder, die in den sozialen Medien präsentiert werden, das Selbstbewusstsein vieler junger User beträchtlich schrumpfen. Seine dringende Bitte lautete:

„Finden Sie eine klare Regelung für die Nutzung digitaler Medien in Ihrer Familie. Wenn Sie das nicht tun, dann übernehmen Instagram, Facebook oder YouTube, Netflix und WhatsApp die Erziehung Ihrer Kinder. Das sollten Sie auf keinen Fall zulassen!“

Der  Covey-Family-Medienvertrag

Kinder spielen am Smartphone

Nach dem Vortrag setzten meine Frau und ich uns mit unseren Kindern zusammen, um eine Gewinn-Gewinn-Vereinbarung zur Nutzung von Handys, Computern, Spielekonsolen und Co. aufzusetzen. Gemeinsam machten wir uns daran, unseren Covey-Family-Medienvertrag zu erstellen. Dabei verständigten wir uns auf eine Reihe von Regeln – beispielsweise:

  • Begrenzung der täglichen, privaten Bildschirmzeit auf maximal drei Stunden.
  • Niemand in der Familie darf sein Mobiltelefon mit ins Bett nehmen.
  • Nachts werden alle Handys an der Dockingstation in der Küche aufgeladen.

Besonders widerwillig verzichteten die Kinder auf die Nutzung ihrer Smartphones und Tablets während der Mahlzeiten und im Auto.

»Aber dann langweile ich mich.«, beschwerte sich mein Sohn.

»Langeweile ist gut für deinen Kopf«, erwiderte ich. »Außerdem musst du lernen, dich mit anderen zu unterhalten.«

Wir sind nicht perfekt …

Wir sind nicht perfekt in der Umsetzung unseres Medienvertrags – manchmal finden wir die Handys unserer Kinder in ihren Betten. Im Großen und Ganzen aber halten wir uns an die Regeln. Das hat äußerst positive Auswirkungen auf unser Familienleben und die Weiterentwicklung unserer Kinder. Bevor wir den Vertrag abgeschlossen haben, war unser elfjähriger Sohn Wyatt geradezu süchtig nach einem bestimmten Videospiel. Einmal schaffte er es nicht, das Spiel zur Seite zu legen, obwohl die vereinbarte Zeit abgelaufen war. Wir mussten rigoros den Stecker ziehen. Doch da bekam er regelrechte Entzugserscheinungen. Er zitterte am ganzen Körper. Es war beängstigend. Aber er hat es überstanden. Eine Woche später kam er zu uns und meinte: »Seit ich von diesem Videospiel weg bin, geht es mir echt viel besser!«

Medienkonsum auch bei Erwachsenen zu hoch

Der Vertrag gilt auch für die Eltern

Natürlich ist der achtsame Umgang mit den digitalen Medien nicht nur für Kinder wichtig, sondern auch für uns Eltern. Ich zum Beispiel hatte die ungute Angewohnheit, den ganzen Abend lang berufliche und private Textnachrichten auf meinem Handy zu lesen. Doch die Zeiten sind jetzt zum Glück vorbei!

So schließen Sie eine Win-Win-Vereinbarung mit Ihren Lieben 

Seit wir unseren Covey-Family-Medienvertrag haben, hat sich vieles zum Besseren gewendet. Ich kann Ihnen nur ans Herz legen, auch eine Mediennutzungsvereinbarung mit Ihren Lieben abzuschließen.

Dabei sollten Sie die folgenden fünf Punkte im Blick haben:

5 Eckpunkte für Ihre Win-Win-Vereinbarung

1. Ergebnis:

Was wollen wir erreichen? Was ist für alle in unserer Familie ein echter Gewinn?

2. Richtlinien:

An welche Regeln wollen wir uns alle halten?

3. Ressourcen:

Welche Hilfsmittel oder welche Unterstützung von anderen brauchen wir, damit jeder von uns unsere Vereinbarung erfüllen kann?

4. Verantwortlichkeit:

Wie und wann halten wir uns über unsere Fortschritte auf dem Laufenden?

5. Konsequenzen:

Welche positiven Veränderungen können wir bewirken, wenn wir die Vereinbarung erfüllen? Welche negativen Konsequenzen wird es haben, wenn wir die Vereinbarung brechen und unser gemeinsames Ziel nicht erreichen?

Nichts im Übermaß!

Wir sollten nicht zulassen,  dass Smartphone, Tablet oder Spielkonsole zum Mittelpunkt unseres Lebens werden. Halten wir uns an die Maxime der alten Griechen: »Nichts im Übermaß!« Das ist eine gute Erinnerung, dass wir alles in Maßen genießen sollten – auch Handynutzung, Social Media, Gaming, Streaming und Co.

Smartphones & Co sollten nicht im Mittelpunkt des Lebens stehen

 

Die Texte und Ideen aus diesem Artikel stammen aus:
Stephen R. Covey: „Die 7 Wege zur Effektivität - Kompaktausgabe
Stephen R. Covey: „Die 7 Wege zur Effektivität für starke Familien

Über den Autor

Dr. Stephen R. Covey zählt zu den bekanntesten Leadership-Experten und Management-Vordenkern unserer Zeit. Weltbekannt wurde er durch seinen Weltbestseller Die 7 Wege zur Effektivität. Das Magazin Chief Executive bezeichnet Die 7 Wege zur Effektivität als einflussreichstes Wirtschaftsbuch der letzten 100 Jahre. Das Buch wurde in über 50 Sprachen übersetzt. Weltweit wurden mehr als 40 Millionen Exemplare verkauft. Weitere international gefragte Erfolgstitel von Stephen R. Covey sind Der 8. Weg, Self-Leadership, Die 4 effektiven Führungsstrategien und Das Leitbild deines Lebens.

Stephen R. Covey studierte an der Harvard Universität Betriebswirtschaftslehre. Anschließend war er viele Jahre als Professor für Organisationsentwicklung und Unternehmensführung tätig. Darüber hinaus gehört er zu den Mitbegründern von FranklinCovey. Heute ist FranklinCovey in über 150 Ländern vertreten und gilt als das erfolgreichste Beratungs- und Trainingsunternehmen der Welt.

Das Time Magazine zählte Stephen R. Covey zu den 25 einflussreichsten US-Amerikanern. Ob Staatsoberhäupter, Konzernlenker oder Schüler und Studenten: Stephen R. Covey hat Millionen von Menschen vermittelt, wie groß die Kraft der Prinzipien ist, von denen die Effektivität und der Erfolg von Einzelpersonen und Organisationen abhängen.

Insgesamt wurden Stephen R. Covey sieben Ehrendoktortitel verliehen. Für seinen Verdienst an der Menschheit wurde er mit dem Internationalen Friedenspreis der Sikhs ausgezeichnet. Zudem erhielt er eine Auszeichnung als internationaler Unternehmer des Jahres und einen Preis für sein unternehmerisches Lebenswerk.