von Stefanie und Markus Kühn
Lehren aus der Corona-Krise – für Kleinunternehmer, Künstler, Solo-Selbständige und mittelgroße Unternehmen
In jeder Krise steckt auch eine Chance – das gilt für alle Lebensbereiche, auch für die Finanzen. Jetzt ist der Zeitpunkt, die Weichen neu zu stellen und Ihre Finanzen für die Zukunft zu rüsten. Das setzt voraus, dass Sie die Verantwortung übernehmen und sich um Ihr Geld kümmern. Und das ist gar nicht so aufwendig und schwierig, wie viele denken. In dieser Ausgabe haben wir Tipps für Selbständige sowie kleine und mittlere Unternehmen zusammengestellt.
Tipps für betroffene Unternehmen
Während Arbeitnehmer durch Kurzarbeitergeld Einkommenseinbußen abfedern konnten, Rentner und Pensionäre lediglich eine Null-Runde bei den Renten und Beamte überhaupt keine Einschränkungen haben, kämpfen viele Selbständige und kleine Unternehmen mit den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie. Wenn Sie zu den wirtschaftlich hart getroffenen Branchen gehören, aber auch, wenn Sie Ihr Unternehmen langfristig erfolgreich führen möchten, dann geben wir Ihnen heute einige Tipps mit:
- Stellen Sie sich einen ehrlichen Fahrplan aus der Krise auf – listen Sie Schulden, Kosten der nächsten Monate, zu erwartende Umsätze auf. Uns ist klar, dass vieles schwer zu prognostizieren ist. Aber zumindest alles, was aufgelaufen ist, können Sie schonungslos addieren.
- Versuchen Sie, die Kosten auch längerfristig zu reduzieren. Gerade, wer aktuell mehr Zeit hat, sollte diese nutzen. Die Situation lädt zum „Ausmisten“ ein. Gerade die Bankgebühren sind im letzten Jahr stark gestiegen (wobei das nichts mit Corona zu tun hat). Suchen Sie sich eine kostenfreie oder günstige Bank für Ihr Unternehmen. Überprüfen Sie Mitgliedsbeiträge in Verbänden etc., Zeitungsabos und ähnliche laufende Verpflichtungen, die nicht unbedingt sein müssen. Die Kosten schlank zu halten, ist eines der Erfolgsgeheimnisse von erfolgreichen Unternehmern.
- Sprechen Sie mit Ihrem Steuerberater und nutzen Sie alle staatlichen Unterstützungsmöglichkeiten, die es gibt. Bleiben Sie hartnäckig, aber ehrlich. Viele Steuerberater vergessen heute offenbar, dass in ihrem Namen auch „Berater“ steht – fordern Sie Beratung ein, was Sie tun können und sollten.
- Verhandeln Sie mit dem Finanzamt über Steuerstundungen, Aussetzung von Vorauszahlungen etc. – hier geht mehr, als die meisten denken.
- Sorgen Sie zukünftig dafür, dass Ihre Rücklage wieder aufgebaut wird. Stück für Stück. Bis zur Corona-Krise galt die Faustformel „drei bis fünf Monatsbedarfe (Ausgaben + eigenes Gehalt)“. Auch wir haben genau das unseren selbständigen Mandanten – vom Arzt über den Coach bis zum Unternehmensberater – geraten. In der Vergangenheit galt ein gutes Vierteljahr als der Zeitraum, in dem Flaute herrschen konnte. Nun haben wir alle gesehen, dass Krisen deutlich länger und vor allem auch völlig „fremdgesteuert“ verlaufen können. Erweitern Sie diese Faustformel zukünftig auf 12 Monate. Sparen Sie ab dem Moment, in dem die Umsätze wieder anziehen, Monat für Monat einen Teil Ihres Umsatzes auf ein separates Tagesgeldkonto für Ihre Notfallreserve.
Wir hoffen, Sie gehen am Ende gestärkt aus der Krise, profitieren vom Nachholbedarf Ihrer Kunden und sind dank des besseren Finanzmanagements besser aufgestellt, sollte es jemals wieder einen Lockdown solchen Ausmaßes geben.
Stefanie Kühn
Stefanie Kühn ist seit über 20 Jahren als Finanzcoach tätig. Ihre Mandanten berät sie ausschließlich auf Honorarbasis. Damit sichert sie ihnen höchstmögliche Unabhängigkeit. Sie blickt auf mehr als 5.000 Beratungsgespräche zurück und weiß, dass Geld nie nur Geld ist. Es steckt immer eine Geschichte dahinter. Stefanie Kühn ist Diplom-Wirtschaftsingenieurin, Finanzfachwirt (FH) und Certified Financial Planner (CFP) und Mentalcoach. Zusätzlich hat sie eine Meditationsleiterausbildung und ist zertifizierte EmotionsCode Practitioner. Ihr Zertifikat hat sie durch eine Ausbildung bei der von dem Begründer der Methode, Dr. Bradley Nelson, autorisierten Emotionscode-Akademie (healerslibrary) erworben. Neben Einzelcoachings gibt sie ihr Wissen und ihre Erfahrung in Seminaren und Workshops sowie als Rednerin und Ratgeberin für Presse, Funk und Fernsehen weiter. Stefanie Kühn ist Autorin und hat mit ihrem Mann bereits mehrere Bestseller rund um das Thema Finanzen geschrieben.
Markus Kühn
Markus Kühn arbeitet seit 2001 als Rechtsanwalt in eigener Kanzlei mit Schwerpunkt Vermögensnachfolgeplanung und Erbrecht. Er ist außerdem Finanzfachwirt (FH) und Certified Financial Planner (CFP) sowie Mentalcoach. Markus Kühn ist außerdem ausgebildeter Hypnotiseur (TMI) und hat Zusatzausbildungen in Sporthypnose und EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) absolviert. Markus Kühn weiß aus seiner langjährigen Beratungserfahrung, dass mit Geld immer eine Geschichte verbunden ist und berät ganzheitlich. Er veranstaltet Webinare/Seminare rund um das Thema Geld und ist ein beliebter Ratgeber in der Presse. Zudem ist er Autor und hat mit seiner Frau bereits mehrere Besteller rund um das Thema Geld und Finanzen geschrieben.